Foto: Matthias Balk (dpa)
Auch um die Maskenpflicht in den Klassenzimmern zu vermeiden, plädieren Eltern für Luftfiltersysteme. (dpa)
LOHMARER BRINGT FOTOKATALYSE INS SPIEL
Einen anderen Weg zur Luftreinigung schlägt der Lohmarer Markus Bartha vor, mit der transparenten Beschichtung (Active Coating) für Fenster und Wände einer österreichisch-deutschen Firma. Mit ihr werden Allergene, Ultrafeinstaub sowie Bakterien und Viren durch Sauerstoff und Licht gebunden und zersetzt. Bartha wandte sich an die Politik, um auf das Fotokatalyse-Verfahren aufmerksam zu machen, auch an den CDU-Kreisfraktionschef Dr. Torsten Bieber.
Er ärgerte sich über die Antwort des Fraktionsbüros: „Der Kreistag hat sich mehrfach mit dieser Problematik beschäftigt und sich aktuell gegen eine Luftreinigung in Innenräumen ausgesprochen.“ Bartha: „Die Antwort der Fraktion hat mich persönlich zutiefst erschüttert.“ Es gehe ihm darum, „eine nachhaltige Lösung zu finden, die nicht das CO₂-Budget belastet, unnötig Energie verbraucht und Sondermüll (toxische Filter) erzeugt, wie es die herkömmlichen Filteranlagen leider tun“.
Auf Anfrage sagte Bieber, die Antwort sei vielleicht etwas „knapp ausgefallen“. Die Kreisverwaltung gehe derzeit einem Prüfauftrag des Ausschusses für Schule und Bildungskoordinierung nach, zum Bedarf an Luftfiltern an den Förderschulen und Berufskollegs in Trägerschaft des Rhein-Sieg-Kreises. Bieber sprach Schuldezernent Thomas Wagner auf das Beschichtungsverfahren an. „Alles, was hilft, muss zumindest in den Blick genommen werden.“ Die Leiterin der Kreispressestelle, Rita Lorenz, bestätigte auf Anfrage: „Gebäudewirtschaft und Schulverwaltung sind gemeinsam in diese vom Ausschuss beauftragte Prüfung zusammen mit allen Schulleitungen der Schulen in unserer Trägerschaft eingestiegen.“ Ergebnisse gebe es noch nicht. Bislang seien einige Räume seitens der Schulen benannt worden, die kritisch geprüft würden. „Wir hoffen, in der Sommerpause zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen.“
Anhand der Informationen, die Bieber zugeleitet wurden, sei eine fachliche Einschätzung zu dem Verfahren nicht möglich. „Hierzu muss man natürlich sagen, dass es eine Vielzahl von Angeboten und Möglichkeiten gibt.“ Die Verwaltung sei an ein formales Vergabeverfahren gebunden. (ah)